Die Natur kennt keine Probleme, nur Lösungen.
Schlafkräuter
Rund ein Viertel der Deutschen leidet unter regelmäßigen Schlafstörungen. Eine Belastung, die sich negativ auf die Gesundheit auswirkt, denn für ein intaktes körperliches Wohlbefinden ist ausreichend Schlaf unerlässlich. Während eine medikamentöse Behandlung der Schlafstörungen nicht unumstritten ist, sind sogenannte Schlafkräuter eine willkommene Alternative. Sie haben größtenteils keinerlei Nebenwirkungen und werden bereits seit Jahrhunderten erfolgreich gegen Schlafprobleme eingesetzt. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Schlafkräuter und deren Wirkungsweise.
Baldrian
Baldrian zählt zu den ältesten Schlafkräutern der Welt. Durch die enthaltenen Sesquiterpene werden die Nervenzellen beruhigt, was wiederum ein Entspannungsgefühl im ganzen Körper auslöst. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Valerensäure im Baldrian, welche Einfluss auf die Stoffwechseltätigkeit der Nervenzellen hat. Die Wirkstoffe finden sich hauptsächlich in den Wurzeln der Pflanze wieder. Diese wird vornehmlich in Form von Tee oder Kapseln in einer optimalen Dosierung angeboten. Damit die Wirksamkeit des Baldrians gewährleistet ist, sollte er regelmäßig eingenommen werden. Ein spürbarere Effekt stellt sich meist nach etwa 10 Tagen ein. Dir Wirksamkeit der Baldrianwurzel ist medizinisch erwiesen und bringt keinerlei Nebenwirkungen mit sich. Es wird empfohlen, das Schlafkraut etwa 30 Minuten vor dem Zubettgehen einzunehmen. Eine Anwendung bei Kindern und Säuglingen ist nach Absprache mit dem Kinderarzt möglich und effektiv.
Lavendel
Der Lavendel ist dank seiner beruhigenden Wirkung ein sehr beliebtes Schlafkraut. Die ätherischen Öle des Lavendels sind mit den Wirkstoffen Linalylacetat und Linalool versetzt, welche sich entspannend auf das Nervensystem auswirken. Die Reizverarbeitung wird reguliert, wodurch Nervosität und Unruhe gemildert werden. Lavendel wird gerne olfaktorisch in Form von Duftkissen oder Duftölen verabreicht. Aber auch eine äußere Anwendung mit Lavendelbädern, Salben oder Körperölen ist möglich. Überdies gibt es Lavendeltees und Kapseln, welche direkt im Organismus wirken. Die Effektivität von Lavendel ist wissenschaftlich bestätigt und wird durch die Kombination mit Baldrian verstärkt.
Dank der schonenden Wirkungsweise ist eine Aromatherapie mit Lavendel für Kinder und Babys besonders gut geeignet und frei von Nebenwirkungen.
Melisse
Die Melisse ist als universelles Hausmittel gegen sämtliche Beschwerden bekannt und eignet sich ebenso für Schlafprobleme. Die zentralen Wirkstoffe der Melisse sind Citral und Citronellal, Ähnlich wie die ätherischen Öle und die enthaltenden Triterpene haben sie einen krampflösenden Effekt und sorgen für eine Entspannungswirkung im Nervensystem.
Melisse wird vorwiegend oral als Tee oder Öl verabreicht. Aufgrund der schädlichen Pyrrolizidinalkaloide sollte Melisse niemals überdosiert oder zu lange eingenommen werden.
Daher ist sie auch für Kinder unter 12 Jahren für die orale Einnahme nicht empfehlenswert. Gleiches gilt für schwangere und stillende Frauen. Diese sollten lediglich auf eine Aromatherapie zurückgreifen.
Johanniskraut
Johanniskraut wird häufig als Naturheilmittel gegen Depressionen eingesetzt. Gemäß dem Naturgesetzt „jede Depression endet“ können durch die stimmungsaufhellende und beruhigende Wirkung von Johanniskraut depressive Verstimmungen behandelt werden. Zu den wichtigsten Wirkstoffen zählen Flavonoide, Hypericin und Triterpene. Diese erzielen vor allem eine Verminderung des körperlichen Stresshormons Cortisol. Durch diese nervenentspannende Wirkung eignet sich Johanniskraut auch als Schlafförderungsmittel. Johanniskraut wird vornehmlich in Form von Tee, Tropfen, Saft oder Kapseln eingenommen. Die Wirkung tritt etwa 14 Tage nach der ersten Einnahme ein. Bei der Behandlung sollte zuvor ein Arzt konsultiert werden, da das Kraut Wechselwirkungen, wie Lichtempfindlichkeit mit sich bringt. Aufgrund dessen wird Johanniskraut als Schlafunterstützung auch nicht für Kinder unter 12 Jahren empfohlen.
Hopfen
Die beruhigende Wirkung von Hopfen ist schon seit Jahrhunderten bekannt. Den enthaltenden Substanzen Humulon und Lupulon, welche zu den Bitterstoffen der Hopfenpflanze gehören, wird ein schlaffördernder Effekt nachgesagt. Einen wissenschaftlichen Beleg gibt es bislang jedoch nicht dafür. . Hopfen ist als Tee oder in pulverisierter Form erhältlich. Für Schwangere, Stillende und Kinder ist die Pflanze nicht empfehlenswert, da es bislang noch keine Langzeitstudien zu möglichen Wechselwirkungen gibt.
Passionsblume
Die Passionsblume gilt als Universaltalent unter den Heilkräutern. Durch ihre blutdrucksenkende und entspannende Wirkung eignet sie sich auch sehr gut als Schlafkraut. Diese resultiert vor allem aus den Flavonoiden, Protocatechusäuren und Hydroybenzoesäuren, die in der Pflanze enthalten sind. Die Passionsblume wird vorwiegend als Tee, Saft oder in Form von Kapseln eingenommen. Eine Anwendung bei Kindern ist nach Absprache mit dem Arzt möglich. Säuglinge und Stillende sollten lieber darauf verzichten, da die Langzeitwirkung nicht hinreichend untersucht ist.
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