Jeder Mensch leidet irgendwann in seinem Leben einmal an Schmerzen im Oberbauch. In den meisten Fällen sind diese recht harmlos, akute und sehr heftige Schmerzen können aber auch ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein. Die meisten Ursachen für Schmerzen im Oberbauch lassen sich schnell ausfindig machen: zu fettiges Essen, etwas zu viel Alkohol oder auch ein Magen-Darm-Infekt. Nach wenigen Stunden verschwinden die Beschwerden häufig wieder. Doch auch lebensbedrohliche Krankheiten können die Beschwerden verursachen, weshalb bei Oberbauchschmerzen immer etwas Vorsicht gilt.
Der Oberbauch – ein Ausflug in die Anatomie
Direkt an die beiden Rippenbogen schließt sich der Oberbauch an, nach unten geht er in den mittleren Bauch über. Schmerzen im Oberbauch sind somit zwischen Rippenbögen und der Höhe des Bauchnabels lokalisiert. Hier kann es natürlich an zahlreichen Organen zu Beschwerden kommen.
Lokalisierung der Schmerzen im Oberbauch
Je nach Organ können die Schmerzen im Oberbauch auf der linken oder rechten Seite oder auch in der Mitte auftreten. Und auch wenn das Herz im Brustraum liegt, kann es in den Oberbauch ausstrahlende Schmerzen verursachen.
Schmerzen im linken Oberbauch
Im linken Oberbauch befindet sich die Milz, welche Schmerzen verursachen kann. Milzentzündungen sind allerdings eher selten. Vor allem Bluterkrankungen wie Leukämien oder Infektionen (z. B. Pfeiffersches Drüsenfieber) können zu einem Anschwellen der Milz führen, wodurch wiederum ein Zug auf die Kapsel der Milz entsteht. Daraus resultieren starke Schmerzen im linken Oberbauch.
Auch bei Sportlern sind Schmerzen im linken Oberbauch keine Seltenheit. Sind sie fehlt ihnen das Training oder haben sie vor der Trainingseinheit etwas gegessen, kann es zu Seitenstichen kommen. Das ist jedoch sehr unkompliziert.
Wenngleich die Harnleiter von den Nieren nach vorn zu Harnblase im Unterbauch liegen, können Nierensteine, welche die Niere verlassen und im Harnleiter stecken bleiben, zu starken Oberbauchschmerzen auf der linken Seite führen. In der Medizin wird von sogenannten Koliken gesprochen. Auch bei aufsteigenden Harnwegsinfektionen kann zu Schmerzen kommen.
Ein weiteres Organ, welches sich auch im Oberbauch befindet, ist der Darm. Sowohl der bilderrahmenförmig am Oberbauch gelegene Dickdarm als auch der den Dickdarm ausfüllende Dünndarm können Beschwerden verursachen. Häufig handelt es sich dabei um unkomplizierte Blähungen nach dem Essen. Auch Veränderungen des Dickdarms (z. B. Aussackungen und deren Entzündungen) können zu Schmerzen führen. Wesentlich öfter zeigen sich die Beschwerden zwar im linken Unterbauch, in einigen Fällen gehen die Schmerzen trotzdem bis zum Oberbauch.
Schmerzen im rechten Oberbauch
Am häufigsten treten Schmerzen im rechten Oberbauch auf. Als Verursacher kommt hier die Gallenblase in Frage. Zeigt sich ein plötzlich auftretender und stechender Schmerz, der in seiner Stärke gleichbleibend sein oder stärker werden kann, spricht dies für eine Gallenblasenerkrankung. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Schmerzen nach einer Mahlzeit auftauchen. Meist sind Gallensteine die Ursache. Auch eine Gallenblasenentzündung kommt in Frage.
Weiterhin kann die Leber zu Schmerzen im rechten Oberbauch führen. Erkrankungen wie Leberkarzinome, Leberzirrhosen und Hepatitiden verursachen zwar nicht direkt Schmerzen, können aber zu einer Anschwellung der Leber führen und damit Schmerzen auslösen.
Schmerzen in der Mitte des Oberbauchs
Treten Oberbauchschmerzen mittig auf, kann dies auf Probleme mit dem Magen oder der Bauchspeicheldrüse hindeuten. Wenngleich Schmerzen in diesem Bereich eher selten auftreten, sollten sie unbedingt abgeklärt werden.
In den meisten Fällen lassen sich Oberbauchschmerzen mittig auf Erkrankungen des Magens zurückführen. Akute Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis) können bereits nach sehr fettigem Essen entstehen, auch zu viel Alkohol am Vortag kann Beschwerden auslösen. Bei Druck sowie beim nach vorn beugen werden die Schmerzen in der Regel stärker und äußern sich als Ziehen und Brennen. Nach ein bis drei Tagen gehen die Beschwerden üblicherweise zurück. Ist dies nicht der Fall, wird von einer chronischen Gastritis ausgegangen. In seltenen Fällen kann auch ein Magengeschwür ursächlich für die Probleme sein.
Im mittigen Oberbauch liegt zudem die Bauchspeicheldrüse. Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (sogenannte Pankreatitis) rufen charakteristischerweise Schmerzen in der Mitte des Oberbauchs aus, welche bis in den Rücken ausstrahlen und sich in Form von Brennen, Ziehen oder Schneiden zeigen. Chronischer Alkoholkonsum ist Hauptauslöser für eine Pankreatitis, die eine sehr ernste Erkrankung – einhergehend mit enormer Verschlechterung des gesundheitlichen Allgemeinzustands – darstellt.
Schmerzen im Bereich des Herzens
Auch wenn das Herz selbst im Brustraum liegt, können Schmerzen bis in den Oberbauch ausstrahlen. Aus diesem Grund sollte auch immer an einen möglichen Herzinfarkt als Ursache für die Oberbauchschmerzen gedacht werden. Die Schmerzen äußern sich dann wie ein Druck oder Stich und werden von Patienten häufig wie ein “Vernichtungsschmerz” empfunden.
Der Zeitpunkt der Schmerzen – Was hat es damit auf sich?
Schmerzen im Oberbauch können zu den unterschiedlichsten Tages- und Nachtzeiten auftreten.
Schmerzen im Oberbauch in der Nacht
Treten Schmerzen im Oberbauch in der Nacht auf und werden diese bemerkt, dann zeigt dies allein schon die Intensität der Schmerzen. Deshalb sollten diese immer ärztlich abgeklärt werden. Dies gilt vor allem dann, wenn der Bauch gleichzeitig hart wird und bei Berührung eine Abwehrspannung aufweist.
Erkrankungen, die einen sogenannten “Nüchternschmerz” erzeugen, sind typische Auslöser für Schmerzen in der Nacht. Hierzu gehört neben einer Gastritis auch ein Zwölffingerdarmgeschwür. Nach einer längeren Nahrungskarenz (etwa ab vier Stunden) zeigen sich die Schmerzen.
Schmerzen im Oberbauch vor oder nach einer Mahlzeit
Der Zeitpunkt, wann der Schmerz auftritt, hilft bei der Abgrenzung bestimmter Krankheitsbilder. Treten die Schmerzen nach einer Mahlzeit auf, lässt sich eine Magenschleimhautentzündung häufig ausschließen. Bei einer Gastritis äußern sich vielmehr vor dem Essen Probleme.
Schmerzen nach dem Essen beruhen häufig auch Problemen beim Nahrungstransport oder bei der Verarbeitung der Speisen. Hier spielt wieder die Gallenblase eine Rolle.
In den meisten Fällen sind die Ursachen für Schmerzen nach dem Essen recht harmlos. Dies gilt vor allem dann, wenn sie nur selten auftreten. Oft sind schwer verdauliche Lebensmittel dafür verantwortlich. Auch die allgemeine Verträglichkeit bestimmter Lebensmittel ist von Bedeutung.
Schmerzen im Oberbauch in Verbindung mit anderen Beschwerden
Nicht selten gehen Schmerzen im Oberbauch mit weiteren Beschwerden einher.
Schmerzen im Oberbauch und Übelkeit
Zeigen sich im Oberbauch Schmerzen, sind diese oft ein unspezifisches Symptom. Wichtig ist, den Schmerz genauer zu benennen und auch die Dauer seines Auftretens zu beobachten. Richtungsweisend sind oft Begleiterscheinungen. Zeigt sich neben den Schmerzen auch Übelkeit, dann ist dies natürlich noch nicht ausreichend für eine konkrete Diagnose.
Übelkeit und Schmerzen im Oberbauch können Probleme im Bereich des Magens aufzeigen. Dann zeigt sich der Schmerz oft im mittleren Oberbauch. Häufig handelt es sich auch nicht um Übelkeit, sondern vielmehr um ein unangenehmes Völlegefühl und einem aufgeblähten Magen.
Magengeschwüre sowie ein Zwölffingerdarmgeschwür können ebenfalls Schmerzen im Oberbauch und Übelkeit verursachen. Gleiches gilt für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse und Probleme mit der Gallenblase. Selten führen auch Lebererkrankungen zu Schmerzen und Übelkeit.
Schmerzen im Oberbauch und Blähungen
Zeigen sich zusammen mit den Schmerzen im Oberbauch auch Blähungen, ist dies ein Hinweis auf eine Magenschleimhautentzündung. Die Schmerzen sind mal stärker und mal schwächer, nicht selten geht damit ein Völlegefühl einher.
Ein Reizmagen kann ebenfalls zu Schmerzen im Oberbauch und Blähungen führen. Krankhafte Veränderungen lassen sich hier nicht nachweisen, denn bestehen Beschwerden.
Schmerzen im Oberbauch und Durchfall
Durchfall ist häufig ein Symptom ohne besonderen Krankheitswert. Dennoch können Bauchschmerzen und Durchfall natürlich auf eine Magen-Darm-Infektion hinweisen. Eine spezifische Therapie ist dann nicht erforderlich, da die Beschwerden oft schnell von allein vorübergehen. Zeigen sich aber weitere Symptome (z. B. Schüttelfrost, Fieber), sollte dies von einem Arzt abgeklärt werden.
Fettig-glänzend aussehende Durchfälle können ein Hinweis auf eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung sein. Auch hier sollte bei dauerhaftem Auftreten ein Arzt aufgesucht werden.
Schmerzen im Oberbauch und Verstopfung
Wer unter Verstopfung leidet, kann oft über mehrere Tage keinen Stuhlgang absetzen. Da sich der Stuhlgang dann im Darm ansammelt, kann dies Schmerzen verursachen. Oft liegen diesem Problem Lebensmittelunverträglichkeiten, eine falsche Ernährungsweise oder auch psychische Beschwerden zugrunde. So können Stress und Belastung auf den Magen-Darm-Trakt Auswirkungen haben.
Doch auch Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Morbus Hirschsprung können zu Verstopfungen führen.
Wie lange dauern Schmerzen im Oberbauch an?
Die zugrunde liegende Erkrankung bestimmt die Dauer der Schmerzen. Da die meisten Beschwerden im Oberbauch alltäglich sind um meist im Zusammenhang mit Magen und Verdauung stehen, gehen die Probleme innerhalb weniger Stunden oft von selbst zurück.
Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen richtet sich die Dauer nach der jeweiligen Therapie und kann bei einigen Tagen bis wenigen Wochen liegen.
Schmerzen im Oberbauch bei Kindern
Nicht selten klagen Kinder über Bauchschmerzen. Je nach Alter sowie Art und Stärke ist es schwierig, diese zu lokalisieren. Vor allem starke Schmerzen lassen sich oft zumindest grob auf den Oberbauch begrenzen.
Die Ursachen von Schmerzen im Oberbauch bei Kindern sind sehr vielfältig. Folgende Erkrankungen können die Schmerzen auslösen:
- vergrößerte Milz(z. B. als unspezifisches Symptom einer chronisch-myeloischen Leukämie),
- Gallensteine (meist kolikartige Schmerzen),
- akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse sowie
- psychische Probleme und Stress.
Schmerzen im Oberbauch während der Schwangerschaft
Für den weiblichen Körper ist eine Schwangerschaft eine besondere Belastung. Treten vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel Schmerzen im rechten Oberbauch auf, kann dies ein Anzeichen für den Beginn des sogenannten HELLP-Syndroms sein. Weitere Symptome dieser Erkrankung sind zu hoher Blutdruck, eine Funktionsstörung der Leber und eine Hämolyse (übermäßiger Abbau roter Blutkörperchen). Zudem treten Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen und Sehstörungen bei der werdenden Mutter auf. Sowohl für die Mutter als auch für das Kind ist das HELLP-Syndrom gefährlich, weshalb eine sofortige Einweisung ins Krankenhaus erfolgt.
Aber auch andere Erkrankungen wie Gallenblasenentzündung, Gallensteine, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Milzschwellung, Gastritis sowie Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür können zu Schmerzen im Oberbauch bei schwangeren Frauen führen.
Ein sehr häufiges Problem schwangerer Frauen ist auch Sodbrennen. Dieses kann durch einen leichten Schmerz im Oberbauch begleitet sein.
Schwangere Frauen sollten grundsätzlich bei Schmerzen im Oberbauch ihren Arzt zwecks weiterer Abklärung aufsuchen.
Was hilft bei Schmerzen im Oberbauch?
So unterschiedlich, wie die Ursachen für Bauchschmerzen sind, so unterschiedlich sind auch die möglichen Mittel zur Linderung. In den meisten Fällen können bereits einfache Hausmittel hilfreich sein. Meist steckt hinter den Schmerzen eine Verkrampfung der Muskulatur, auch Blähungen oder zu viel Luft im Bauch sind keine Seltenheit. Eine Ruhepause kann hier schon schnelle Linderung verschaffen. Auch mit einer Wärmeflasche auf dem Bauch oder im Rücken lassen sich die Schmerzen schnell lindern.
Hausmittel bei Schmerzen im Oberbauch
Sehr unterschiedliche Hausmittel können die Linderung von Bauchschmerzen unterstützen. Ob und welches Hausmittel in Frage kommt, ist von der ursächlichen Erkrankung, der Schmerzintensität und möglichen Begleiterscheinungen abhängig.
Eher harmlose Bauchschmerzen, die mit leichtem Durchfall oder Blähungen einhergehen oder auf einem Magen-Darm-Infekt beruhen, lassen sich oft durch Wärme lindern. Gleiches gilt bei Schmerzen aufgrund der Periode oder nach dem Verzehr von schwer verdaulichen Lebensmitteln.
Auch einige Teesorten (z. B. Kamille, Fenchel-Kümmel-Anis) eignen sich gut bei Beschwerden. Kommt es gleichzeitig zu Durchfall, verschafft zudem ein Tee aus getrockneten Heidelbeeren Linderung. Weiterhin gilt die Kartoffel als gut verträglich bei bestehenden Bauchschmerzen, da sie leicht basisch ist und die Magensäure teilweise neutralisieren kann. Joghurt ist ebenfalls hilfreich, denn er kann die Darmflora stabilisieren. Als klassisches Hausmittel gilt auch eine Gemüsesuppe.
Gerade bei Verkrampfungen der Muskulatur kann ein Lavendelbad sinnvoll sein. Lavendel wird eine beruhigende Wirkung zugeschrieben. Diese trägt zu mehr Entspannung bei. Auch Kamillenkompressen sind ein beliebtes Hausmittel. Diese werden auf den Bauch gelegt und hinterlassen ein wohltuendes Gefühl.
Grundsätzlich gilt: auf die Anwendung von Hausmitteln sollten bei schweren Symptomen wie sehr starken Schmerzen, blutigem Erbrechen, Blut im Stuhl, hohem Fieber oder auch starkem Durchfall und einem deutlichen und nicht gewollten Gewichtsverlust verzichtet werden. In diesen Fällen ist ein Arztbesuch angezeigt.
Homöopathie bei Schmerzen im Oberbauch
Homöopathische Mittel können ebenfalls Linderung bei Bauchschmerzen verschaffen. Vor einer Eigentherapie sollte aber immer ein Arzt zur Abklärung der Ursachen aufgesucht werden.
Für den Erfolg der Behandlung ist die Wahl des richtigen homöopathischen Mittels erforderlich. So helfen bei krampfartigen Schmerzen sowie Blähungen Präparate mit Kamille, plötzlich auftretende Koliken oder auch Menstruationsschmerzen lassen sich mit Tollkirsche lindern. Bei Sodbrennen sowie Verstopfungen kann die Brechnuss hilfreich sein, bei Lebensmittelunverträglichkeiten wird zu Okoubaka geraten.
Pflanzliche Hilfe bei Bauchschmerzen
Art und Ursache der Beschwerden haben Einfluss auf die Behandlung mit pflanzlichen Präparaten. Eben ähnlich wie bei der Schulmedizin.
Liegt den Schmerzen ein Reizdarm zugrunde, können Kombinationspräparate wie Iberogast, ätherische Öle (aus Kümmel, Fenchel, Pfefferminze, Melisse) sowie Präparate aus Galanz- oder Ingwerwurzel und Senföl lindernd wirken.
Leichte Bauchschmerzen in Verbindung mit Appetitlosigkeit und Übelkeit können häufig durch pflanzliche Bitterstoffe (z. B. Enzianwurzeln, Löwenzahn, Schafgarbenkraut) gelindert werden, da diese die Verdauung anregen und Symptome abschwächen. Sofern übermäßige Magensäure für die Beschwerden verantwortlich ist, helfen Pflanzen mit sogenannten Schleimstoffen wie Leinsamen, Isländisch Moos oder Eibischwurzel.
Schüssler Salze bei Schmerzen im Oberbauch
Bei Schüssler Salzen handelt es sich um Präparate, welche in sehr niedrigen homöopathischen Dosierungen Mineralsalze enthalten.
Zwar können Schüssler Salze Befürwortern zufolge bei fast allen Erkrankungen zum Einsatz kommen, aus schulmedizinischer Sicht ist jedoch keine konkrete Wirkung nachweisbar.
Hilfe bei psychosomatisch verursachten Bauchschmerzen
Liegen den Schmerzen im Oberbauch psychomatische Ursachen zugrunde, kann eine individuell angepasste Therapie hilfreich sein. Das Erlernen von Entspannungstechniken, eine gezielte Bewegungstherapie, Gespräche sowie Kunst- und Musiktherapie können eine medikamentöse Behandlung unterstützen. Regelmäßiger Sport sowie eine ausgewogene, gesunde Ernährung tragen zusätzlich zu einer Verbesserung bei.
Was hilft bei Bauchschmerzen bei Kindern?
Grundsätzlich sollten Bauchschmerzen bei Kindern sehr ernst genommen werden. Es ist enorm wichtig, die Beschwerden richtig einzuschätzen und dementsprechend zu reagieren. Auch bei Kindern können Hausmittel häufig schon helfen. Geht ohnehin gerade eine Magen-Darm-Grippe in der Betreuungseinrichtung um, können diese oft schon ausreichend sein. Bei länger anhaltenden Schmerzen sowie weiteren Symptomen wie Fieber, Blut im Stuhl oder Verwirrtheit sollte allerdings immer ein Arzt aufgesucht werden. Schmerzmittel sind bei Schmerzen im Oberbauch bei Kindern nicht angezeigt, da damit auch ein akutes Leberversagen riskiert werden kann.
Schulmedizinische Behandlung von Schmerzen im Oberbauch
Entscheidend für eine Behandlung ist natürlich immer der Verlauf der vorliegenden Beschwerden. Je stärker die Schmerzen werden oder je länger sie anhalten, umso wichtiger ist es, einen Arzt zu konsultieren. Führen Hausmittel oder Homöopathie nicht zum Erfolg, können auch Schmerzmittel erforderlich werden. Je nach Ausmaß der Beschwerden entscheidet der Arzt über die weitere Behandlung. Mitunter sind auch Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente notwendig. Bei bösartigen Veränderungen der Oberbauchorgane kann sogar ein operativer Eingriff erforderlich werden.
Schmerzen im Oberbauch vorbeugen
Mit bestimmten Maßnahmen lässt sich Schmerzen im Oberbauch auch vorbeugen.
1. Vermeidung von magenreizenden Stoffen
Sollte die Magenschleimhaut empfindlich oder angegriffen sein, sollten Lebens- und Genussmittel gemieden werden, die zu einer zusätzlichen Reizung des Magens führen. Hierzu gehören unter anderem Kaffee, Zigaretten und Alkohol. Auch übermäßig viel Zucker sowie fettiges Essen sollten gemieden werden. Da auch Medikamente wie Schmerzmittel und Kortison die Magenschleimhaut angreifen, sollten diese – sofern ein Absetzen nicht möglich ist – mit Bedacht und immer nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.
2. Nicht zu schnell essen
Entscheidend ist nicht nur, was gegessen wird. Auch das “wie” ist für die Gesundheit des Magens von Bedeutung. Mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt, belasten den Magen weniger, als wenige große Mahlzeiten. Zudem sollte jeder Bissen gründlich gekaut werden, denn so wird dem Magen seine Arbeit erleichtert. Wer hektisch und vielleicht auch noch im Stehen isst, trägt dazu bei, dass der Körper die Verdauung nur schwer bewältigen kann.
3. Schutz der Magenschleimhaut
Wer seine Magenschleimhaut schützen möchte, kann dies mit Nahrungsbreien wie Haferschleim oder auch eingeweichten Leinsamen (geschrotet) tun. Werden diese langsam verzehrt, können sie einen Schleimfilm bilden und so die Magenschleimhaut schützen. Zur Verbesserung des Geschmacks können auch Bananen und entzündungshemmend wirkender Honig zugegeben werden.
4. Tee zum Schutz der Magenschleimhaut
Tees aus Kamillenblüten oder Süßholzwurzeln haben auf die Magenschleimhaut eine beruhigende Wirkung. Zudem wirken sie entzündungshemmend. Auch Kräuter wie Malve oder Eibisch können hilfreich sein. Sie wirken vorbeugend, da sie die Magenschleimhaut vor einem Überschuss an Säure schützen können.
5. Vermeidung von Stress
Unguter Stress, schlechte Nachrichten und Ärger schlagen sprichwörtlich auf den Magen. Dies liegt an den Wechselwirkungen zwischen Psyche und Verdauungssystem. Das vegetative Nervensystem sorgt bei Stress für eine höhere Produktion von Magensäure. Anhaltender Druck kann sogar zu einem Magengeschwür führen. Stress im Alltag sollte deshalb möglichst vermieden oder zumindest verringert werden. Ruhepausen und regelmäßiges Abschalten helfen dabei ebenso wie spezielle Entspannungstechniken.
6. Wärme für den Bauch
Wärme sind altbewährte Hausmittel zur Entspannung der Muskulatur. Vor allem krampfartige Schmerzen lassen sich so wunderbar lindern. Wärme lenkt zudem den Körper von den Schmerzen ab, denn die Signale an die Wärmesensoren der Haut “überstimmen” die Schmerzrezeptoren, wodurch der Schmerz weniger stark wahrgenommen wird.
Fazit
Bei Schmerzen im Oberbauch gilt es zunächst immer, diese zu beobachten. Gehen Sie von selbst zurück, waren sie eher harmlos. Halten Sie länger an oder verschlimmern sich die Beschwerden und kommen weitere Symptome hinzu, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen. Dieser kann die Ursache der Beschwerden abklären und eine entsprechende Behandlung in die Wege leiten.
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