Juckende Hände – Ursachen, Behandlungen, Hausmittel Unsere Hände sind Multifunktionswerkzeuge und ständig im Einsatz. Pflege und Gesundheit der Hände ist essenziell. Störende Einflüsse, wie beispielsweise Juckreiz an der Handinnenfläche, kann zu einer extremen Belastung werden. Die Gründe für Juckreiz im Handbereich sind vielfältig. So können beispielsweise Ekzeme auf den Handflächen für das juckende Gefühl verantwortlich sein. Ekzeme können in Form von Rötungen, Schuppen oder Bläschen auftreten und für unangenehmen Juckreiz sorgen. Auch eine trockene Haut kann zu juckenden Empfindungen führen. Nachfolgend wird näher auf Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von juckenden Händen eingegangen.
Trockene Haut als Juckreiz-Ursache
Die menschliche Haut besteht aus Subkutis, Dermis und Epidermis. Die Epidermis stellt die oberste Hautschicht dar. Die Hautschicht schützt den Menschen vor Umwelteinflüssen und sorgt dafür, dass die Hautfeuchtigkeit nicht verloren geht. Die Schicht besteht aus Keratinen und Lipiden. Keratine sind Strukturproteine, die für die Festigkeit der Haut verantwortlich sind. Lipide bilden zusammen mit Schweiß und Talg eine Barriere gegen Eindringlinge wie Pilze, Viren und Bakterien. Diese Barriere wird auch als Hydrolipidfilm bezeichnet. Die mittlere Hautschicht ist von Blutgefäßen durchzogen, die die Haut versorgen. Des Weiteren besteht die, auch als Dermis bezeichnete Hautschicht, aus Bindegewebszellen. Die Subkutis ist aus Bindegewebe und Fettzellen zusammengesetzt. Mit fortschreitendem Alter kann es zu Missempfindungen kommen. Die Hautalterung wird durch mechanische, chemische und umweltbedingte Faktoren beeinflusst. Auch Erkrankungen sowie die Lebensgewohnheiten eines Menschen können die Hautalterung negativ beeinflussen. Durch Umweltfaktoren und fortschreitende Hautalterung kann es zu Trockenheit der Haut sowie zu Verhornungsstörungen und Hyperpigmentierung kommen. An den Händen kann das zu schuppiger Haut oder Austrocknungsekzemen führen. Die Haut juckt und der Juckreiz wird als unangenehm empfunden.
Haut leidet unter Trockenheit
Hauttrockenheit führt an den Händen zu Juckreiz. Der Hydrolipidfilm der Haut kann durch Volumenverlust und Reduzierung der Wasserspeicherungsfähigkeit der Dermis nicht aufrechterhalten werden. Es kommt zu rissiger, spröder und letztendlich trockener Haut. Neben dem Jucken an den Händen kann es auch zu kribbelnden und brennenden Empfindungen kommen. Juckende Hände und Finger benötigen besondere Pflege und sollten mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt werden. Es ist ratsam, einen Hautarzt um Rat zu fragen. Dieser kann eine passende Handpflege empfehlen, juckende Achseln beispielsweise treten im Zusammenhang mit der Trockenrasur auf.
Ekzeme als Juckreiz-Ursache
Ekzeme können eine Ursache für Juckreiz im Handbereich sein. Es werden verschiedene Formen von Ekzemen unterschieden. Das „allergische Kontaktekzem“ tritt an den Handinnenflächen auf und entsteht infolge einer allergischen Reaktion. Neben Juckreiz können auch Bläschen bei dieser Ekzemform vorhanden sein. Eine weitere Ekzemform ist das subtoxisch-kumulative Handekzem. Die Ekzemform wird auch als irritativ beschrieben und kann sowohl die Fingerzwischenräume als auch den Handrücken betreffen. Unbehandelt befällt das Ekzem die Handinnenflächen. Das Ekzem führt zu Juckreiz und kann auch andere, unangenehme Beschwerden verursachen.
Ungeklärte Ursache bei Dyshidrose
Das dyshidrosiforme Ekzem tritt an Fußsohlen und Handflächen auf. Das Ekzem geht mit harten Bläschen einher, die jucken und platzen können. Nach dem die Bläschen geplatzt sind, verhornen sie in der Regel und schuppen. Das dyshidrosiforme Ekzem kann zur Bildung von Rhagaden führen, wenn es unbehandelt bleibt. Rhagaden sind Rissstellen in der Haut, die auch zu Blutungen führen können.
Dyshidrose und andere Ekzeme – welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Wenn Ekzeme an den Händen auftreten, dann sollte ein Arzt zurate gezogen werden. Die Ursache von Ekzemen und juckenden Händen sollte ärztlich abgeklärt werden. Häufig sind die Ursachen harmlos. Es können beispielsweise Lotionen oder Salben verschrieben werden, die zur Linderung der Symptome beitragen. Der Arzt kann auch Lotionen mit Glukokortikoiden empfehlen oder zu Gerbstoffpräparaten oder Zink-Schüttelmixturen raten. Es sollten keine apotheken- und rezeptpflichtigen Mittel genutzt werden, ohne das ein Arzt zurate gezogen worden ist. Es können zur Behandlung auch Vitamin-A-Derivate oder Alitretinoin-Therapien empfohlen werden. Antihistaminika können gegen Juckreiz helfen und werden bei allergisch bedingten Symptomen häufig genutzt.
Weitere Ursachen für Juckreiz an den Händen
Ein juckender Handbereich muss nicht aus krankhaften Gründen auftreten. Die Beschwerden verschwinden häufig von selbst. Juckende Handbereiche können selten durch einen abgedrückten oder geschädigten Nerv entstehen. Der Nervus ulnaris kann beispielsweise durch Gipsverbände oder Armbänder am Hautast abgedrückt werden. Die Folge sind juckende Hände. Medizinisch wird das als brachioradialer Pruritus bezeichnet. Die juckenden Hände werden in der Folge auch als Wartenberg-Syndrom (Cheiralgia paraesthetica) bezeichnet. Probleme mit den Bandscheiben sowie Verletzungen am Nerv können ebenfalls zu juckenden Händen führen. Auch Diabetes kann für Nervenschädigungen ursächlich sein. Stoffwechselerkrankungen, wie beispielsweise Porphyria cutanea tarda, können ebenfalls zu Jucken im Handbereich führen. Auch Lymphome, Handpilze oder die Krätze, können für das Jucken ursächlich sein.
Ekzeme – welche Faktoren spielen eine Rolle
Bei der Entstehung von Ekzemen können viele Faktoren eine Rolle spielen. Je nach Ekzemform sind sich die Mediziner über die Ursachen uneins.
Zu den Faktoren, die eine Rolle spielen können, gehören:
- Unverträglichkeit von Medikamenten
- Nebenwirkungen von Medikamenten (beispielsweise Blutdrucksenker)
- Kontaktallergien
- Pilzinfektionen
- Hautschädigung (Putzmittel, Seifen)
- Stress
- Kontakt mit Schwermetallsalzen
Schuppenflechte verursacht Juckreiz
Juckreiz an den Händen kann auch durch Psoriasis entstehen. Psoriasis ist der medizinische Begriff für Schuppenflechte. Eine Schuppenflechte sollte ärztlich behandelt werden und der Arzt sollte über die juckenden Hände als Symptom informiert werden.
Juckende Hände und Finger – was hilft?
Juckende Hände sind unangenehm und können beispielsweise durch ein chronisches Handekzem ausgelöst werden. Je nach Form kann das Ekzem schubweise auftreten oder Wochen bzw. Monate anhalten. Der Alltag des Betroffenen wird stark eingeschränkt. Je nach Beruf können juckende Hände sowie deren Ursachen sogar zu einem Berufswechsel führen. Um die 10 Prozent der Menschen in Deutschland sind von juckenden Händen jährlich betroffen. Ekzeme gehören zu den häufigsten Erkrankungen der Haut und die juckenden Hände sollten entsprechend behandelt werden. Neben den genannten Mitteln werden im Internet bei juckendem Handbereich auch Hausmittel angepriesen. Nachfolgend werden einige Hausmittel genannt, die gegen juckende Extremitäten helfen sollen.
Hausmittel gegen das Jucken im Handbereich
Wenn eine trockene Haut für das Jucken verantwortlich ist, dann können Pflegemittel helfen, den Juckreiz zu lindern, und der Haut mehr Feuchtigkeit verleihen. Es sollten Pflegemittel verwendet werden, die die Hautflora nicht irritieren. Urea- oder Panthenol-Produkte können hilfreich sein. Urea-Produkte enthalten Harnstoff, der dafür sorgt, dass feuchtigkeitsbindende Substanzen in die Hautschichten eindringen können. Panthenol aktiviert die Dermis-Bindegewebszellen und erhöht die Hautwasserbindung. Mithilfe von Panthenol kann die Widerstandskraft der Haut sowie deren Elastizität verbessert werden. Die Zellen können besser Wasser ziehen und der Juckreiz kann in der Folge reduziert werden. Wenn Panthenol- und Harnstoff-Produkte nach mehrwöchiger Anwendung keine Linderung des Juckreizes zeigen, dann sollte anderen Ursachen als trockener Haut nachgegangen werden.
Juckende Hände und Finger durch Allergien
Allergien sind häufig ein Grund für juckende Hautpartien. Ursache dafür ist die Histaminausschüttung, die beispielsweise durch den Kontakt mit einem Allergen erfolgt. In der Folge jucken die kontaminierten Hautpartien. Es ist wesentlich, das Allergen zu identifizieren. Als Allergen kommen viele Substanzen infrage. Beispielsweise ein neues Duschgel, eine neue Handcreme oder ein anderes Waschmittel können für die Kontaktallergie verantwortlich sein. Auch Nahrungsmittel oder Pollenallergien können zu juckender Haut führen. Der Mensch kann auch auf Farb-, Konservierungs- und Duftstoffe reagieren. Kommt die Haut in Kontakt mit einem Allergen, dann erfolgt eine Reaktion des Immunsystems. Es werden Botenstoffe ausgeschüttet, die zu einer Entzündungsreaktion und zu juckender Haut führen können. Das Immunsystem registriert einen Gefahrenstoff und der wichtige Botenstoff Histamin spielt eine zentrale Rolle in der Abwehr des Allergens. Die Ausschüttung des Botenstoffes führt zu anschwellendem und juckendem Gewebe. Kommt die Haut in Kontakt mit dem Allergen, dann reagieren die betroffenen Hautstellen.
Linderung durch Vermeiden des Allergens
Jucken Finger und Hände durch eine Kontaktallergie, dann sollte das Allergen vermieden werden. Wenn das Juckreiz-auslösende Allergen nicht bekannt ist, dann macht es Sinn, keine neuen Produkte auszuprobieren bzw. auf das alte, bewährte Produkt zurückzugreifen, wenn eine neues genutzt und eine Reaktion verzeichnet wurde. Tritt dennoch eine Allergie an den Händen auf, dann kann der Arzt Salben verschreiben, die Kortison enthalten und für eine kurzfristige Anwendung gedacht sind. Die Salben werden in der Regel genutzt, bis die Symptome abgeklungen sind und die betroffenen Hautstellen nicht mehr jucken.
Juckende Extremitäten durch Diabetes
Diabetes kann zu juckenden Extremitäten führen. Diabetiker kennen das Problem brennender und kribbelnder Extremitäten. Der ungeregelte Blutzucker ist nur ein Faktor für juckende Füße und Hände. Durch Diabetes können Folgeerkrankungen auftreten, die juckende Extremitäten begünstigen. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann dazu führen, dass sich harnpflichtige Stoffe im Blut ansammeln. Die Stoffe lagern sich in den Hautschichten im extrazellulären Bereich an. Die angesammelten Stoffe lösen eine Abwehrreaktion des Körpers aus. Die Abwehrreaktion kann sich durch einen Juckreiz äußern. Diabetes kann zudem zu einer Polyneuropathie führen. Eine Polyneuropathie ist eine Nervenschädigung. Die Schädigung der Nerven geht mit Missempfindungen einher. So können Empfindungen wie Brennen, Kribbeln oder Jucken an Extremitäten auftreten. Wer unter einer Polyneuropathie leidet, der kann auch ein vermindertes Schmerzempfinden aufweisen. Wenn das Schmerzempfinden reduziert ist, dann können eventuell auftretende Läsionen an den Extremitäten nicht bemerkt werden. Die Läsionen werden erst durch Missempfindungen, wie Brennen oder Jucken wahrgenommen.
Juckende Extremitäten bei Diabetes – was hilft?
Bei juckenden Extremitäten aufgrund von Diabetes sollte ein konstanter Blutzuckerspiegel eingehalten werden. Der HbA1c-Wert sollte im Normbereich gehalten werden, um Folgeschäden zu vermeiden. Es ist zudem ratsam, Hand- und Fußpflege zu betreiben, um Läsionen zu verhindern. Wer unter Diabetes leidet und juckende Extremitäten bemerkt, der sollte dem behandelnden Arzt die Symptome mitteilen.
Juckender Handbereich – weitere Hausmittel
Tritt Juckreiz im Handbereich auf, dann kann, wenn keine Stoffwechselstörung vorliegt, ein Hausmittel zur Linderung ausprobiert werden. Bekannte Hausmittel gegen Juckreiz sind Zinkpaste und Aloe Vera Gele. Die Zinkpaste ist in der Apotheke erhältlich und das Aloe Vera Gel kann ebenfalls in der Apotheke oder im Drogeriemarkt erworben werden. Damit das Aloe Vera Gel als SOS-Hausmittel bei Juckreiz genutzt werden kann, sollte es im Kühlschrank gelagert werden. Kühlende Umschläge mit Schwarztee oder Zinnkrauttee können ebenfalls zur Linderung eingesetzt werden. Auch Umschläge mit Essig (lauwarmes Wasser mit Apfelessig) können helfen. Eine Salbe mit Lavendel oder Baden in Salzwasser kann als Hausmittel gegen Juckreiz ausprobiert werden. Salben, Globuli oder Lotions aus Ballonrebe werden ebenfalls empfohlen. Wer einen leichten Juckreiz verspürt, der kann auch einen Tee mit lindernder Wirkung trinken. In der Apotheke können Tees zu diesem Zweck gemischt werden. Die Zusammensetzung der Tees sowie die Zubereitung können in der Apotheke erfragt werden.
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