Eine ausreichende Menge an erholsamem Schlaf ist unverzichtbar für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Der richtige Schlaf trägt zu einer optimalen Gehirnfunktion bei, stärkt das Immunsystem und unterstützt unser geistiges Wohlbefinden. Schlafmangel hingegen kann zu verschiedenen körperlichen Beschwerden führen, darunter Konzentrationsschwäche, erhöhter Blutdruck und ein geschwächtes Immunsystem. Auch Haarausfall kann eine Folge von Schlafmangel sein. Um Ihre Gesundheit zu erhalten und zu fördern, ist es daher wichtig, dass Sie sich regelmäßig ausreichend Zeit für erholsamen Schlaf nehmen.
Wie wichtig ist Schlaf für das Haarwachstum?
Eine Studie im “Journal of Clinical Sleep Medicine” zeigte den Zusammenhang zwischen der Qualität und Länge des Schlafs und dem Haarwachstum. Die Studie ergab, dass Personen, die regelmäßig ausreichend und erholsamen Schlaf bekommen, gesünderes Haar. Im Vergleich dazu leiden Personen mit niedrigerer Schlafqualität öfter an Haarausfall.
Eine weitere Studie aus dem “International Journal of Dermatology” kam zu dem Schluss, dass Schlafmangel das Wachstum der Haarfollikel beeinträchtigen und zu Haarausfall führen kann. Außerdem kann sich der Haarausfall bei Männern und Frauen, die bereits von androgener Alopezie betroffen sind, durch eine niedrige Schlafqualität verstärken.
Welche Faktoren können die Schlafqualität beeinflussen und Haarausfall verursachen?
Die Schlafqualität kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden und zu Haarausfall führen.
Alltäglicher Stress und Haarausfall
Es ist bekannt, dass hoher Stress zu Haarausfall oder dünnerem Haar führen kann. Langanhaltender Stress kann negative Auswirkungen auf die Haut und ihre Funktionen haben. In solchen Situationen produziert der Körper als Reaktion auf den Stress ungewöhnlich hohe Mengen an Hormonen und Neurostimulanzien, die das Wachstum der Haarfollikel beeinträchtigen können. Dies kann bei Patienten zu Telogenem Effluvium (diffusem Haarausfall) führen.
Um die Auswirkungen von Telogenem Effluvium besser zu verstehen, ist es wichtig, den Haarwuchszyklus zu betrachten. Das Haar hat im Allgemeinen drei verschiedene Wachstumsphasen: Anagen (Wachstumsphase), Katagen (Übergangsphase) und Telogen (Ruhephase). Normalerweise befinden sich mehr als 90 % der Haare in der Anagenphase, während nur 5 % in der Telogenphase sind.
Das Telogene Effluvium stört jedoch die Haarfollikel, was dazu führt, dass das Wachstum gestoppt wird und das Haar in die Telogenphase (Ruhephase) übergeht. Bei Personen, die unter Telogenem Effluvium leiden, befinden sich mehr als 30 % der Haarfollikel in der Ruhephase, was folglich zu Haarausfall und dünnerem Haar führt.
Die gute Nachricht ist, dass der Haarausfall in den meisten Fällen, sofern er nicht erblich bedingt ist, reversibel ist. Bei Patienten mit androgenetischer Alopezie kann Telogenes Effluvium jedoch den Haarausfall verschlimmern und den genetisch bedingten Haarausfall beschleunigen, auch wenn das Schlafproblem behoben wird.
Haarausfall durch Coronaviren
Fieberhafte Infektionen wie die Corona Infektion können ebenfalls Haarausfall verursachen. Coronaviren können zu einer erhöhten Produktion von Stresshormonen im Körper führen, die das Haarwachstum beeinträchtigen und Haarausfall verursachen.
Wenn der Körper einer Infektion ausgesetzt ist, reagiert das Immunsystem und produziert vermehrt Stresshormone wie Cortisol. Diese Stresshormone können die Haarfollikel beeinflussen und dazu führen, dass sich die Follikel aus der Wachstumsphase in die Ruhephase (Telogenphase) begeben. In der Regel beginnt der Haarausfall einige Wochen nach der Infektion und kann bis zu sechs Monate anhalten.
Neben dem Corona Haarausfall durch ein geschwächtes Immunsystem, können die Coronaviren die Haarfollikel auch direkt schädigen und so einen gesteigertem Haarverlust oder eine Ausdünnung der Haare verursachen. In schweren Fällen kann es zu einer Entzündung der Haarfollikel kommen, die sich als Schmerzen und Rötungen in der Kopfhaut bemerkbar machen. Ein solcher Zustand kann mittels natürlicher Pflegeprodukte mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Eugenol behandelt werden.
Veränderung des Tag-Nacht-Zyklus (innere zirkadiane Uhr)
Die innere zirkadiane Uhr ist ein interner Prozess, der unseren Schlafzyklus reguliert. In einer Studie aus dem Jahr 2014 wurde nachgewiesen, dass die Unterbrechung des Schlafzyklus (Tag-Nacht-Zyklus) die Regeneration von Stammzellengewebe verlangsamt. Diese Studie zeigt die Auswirkungen der Schlafunterbrechung auf die Haarfollikel, was zu ungesundem und schwachem Haar führt.
Auch die Produktion von Melatonin, einem Hormon, das den Tag-Nacht-Zyklus reguliert, wird durch die Veränderung der zirkadianen Uhr beeinflusst. Melatonin wird normalerweise in der Nacht produziert, und ein Mangel an ausreichendem Schlaf kann seine Konzentration im Körper verändern und möglicherweise das Haarwachstum verlangsamen.
Fällt der Haarausfall bei Männern und Frauen gleich aus?
Bei Männern und Frauen äußert sich der Haarausfall auf unterschiedliche Art und Weise. Während bei Frauen das Haar am ganzen Kopf schütter wird, leiden Männer in der Regel unter Geheimratsecken oder einer Ausdünnung des Scheitels.
Wird der Haarausfall durch eine hohe Schlafqualität gestoppt?
Eine hohe Schlafqualität kann das Risiko von Haarausfall verringern, da ausreichender Schlaf die Regeneration von Stammzellengewebe fördert. Allerdings ist Schlafmangel nicht immer der einzige Grund für Haarausfall. Viele weitere Faktoren können das Haarwachstum beeinträchtigen.
Wie kann die Schlafqualität verbessert werden?
Durch den Stressabbau kann die Schlafqualität verbessert und der Haarausfall gemindert werden. Folgende Praktiken können hilfreich dabei sein:
- Geregelter Schlafrhythmus
- Ruhige und dunkle Schlafumgebung
- Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Yoga, um Körper und Geist zu beruhigen
- Verzicht auf koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Tee oder Cola in den Abendstunden
- Keine großen Mahlzeiten vor dem Schlafengehen
- Beruhigende Tätigkeit wie Lesen oder Hörbücher hören
Schreibe einen Kommentar