Eine trockene Nase beziehungsweise trockene Nasenschleimhaut ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch das Risiko für Erkrankungen der oberen Atemwege erhöhen. Die Ursachen zu kennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen ist daher entscheidend. Der folgende Ratgeber zeigt, welche Ursachen besonders häufig auftreten und wie bereits einfache Hausmittel helfen können.
Welche Ursachen gibt es für eine trockene Nasenschleimhaut?
Die möglichen Gründe für eine trockene Nasenschleimhaut sind vielfältig. Darunter finden sich beispielsweise:
- trockene Heizungsluft
- Austrocknung durch Klimaanlagen
- zu geringe Flüssigkeitszufuhr
- Rauchen
- Erkältungen
- Allergien
- altersbedingte Austrocknung
- Rhinitis sicca als krankhafte Veränderung der Nasenschleimhaut
- zu lange oder zu häufige Anwendung von abschwellenden Nasensprays
- Wechseljahre
Abhängig von dem Grund für die trockene Nasenschleimhaut sollte die Behandlung und das Abstellen der Ursache angepasst erfolgen.
Heizungsluft als Ursache für eine trockene Nasenschleimhaut
Im Herbst und Winter, wenn die Heizungen wieder auf Hochtouren laufen und die Fenster länger geschlossen bleiben, sinkt die Luftfeuchtigkeit in der Regel unweigerlich. Hierdurch können die Schleimhäute der Atemwege austrocknen und ihrer natürlichen Funktion und der Aufgabe als Abwehr nicht mehr nachkommen.
Austrocknung durch Klimaanlagen
Ebenso wie die Heizung im Winter stellt die Klimaanlage im Sommer in Räumen und Autos eine mögliche Ursache für trockene Nasenschleimhäute dar.
Das trifft vor allem dann zu, wenn es sich um eine Klimaanlage mit entfeuchtender Funktion handelt. Hinzu kommt, dass der Wechsel von kalter Luft in Innenräumen zu der warmen Luft in Außenbereichen die Atemwege belastet.
Zu geringe Flüssigkeitszufuhr
Neben sehr trockener Luft kann auch eine mangelnde Versorgung mit Flüssigkeit ein Grund für die trockene und spannende Naseschleimhaut sein. Ausreichend zu trinken wird häufig mit einer Menge von zwei bis drei Liter pro Tag angegeben.
In der Praxis gestaltet sich diese Angabe jedoch als wenig hilfreich. Denn wie viel getrunken werden sollte, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Darunter unter anderem:
- Körpergröße und Körpergewicht
- körperliche Aktivität
- Neigung zum Schwitzen
- Feuchtigkeitsgehalt der Luft
- Gewohnheiten und Konsum potenziell schädlicher Substanzen, wie Nikotin und Alkohol
- Erkrankungen
- Allergien
- Einnahme bestimmter Medikamente, die beispielsweise harntreibend wirken
Abhängig davon kann es notwendig sein, deutlich mehr Flüssigkeit aufzunehmen. Zu den bestimmenden Faktoren gehört zudem auch die Ernährung. Wer viel Obst und Gemüse beziehungsweise generell Lebensmittel mit einem Flüssigkeitsgehalt zu sich nimmt, muss weniger trinken.
Rauchen als Auslöser für trockene Nasenschleimhaut
Rauchen hat viele negative Auswirkungen, darunter auch ein austrocknender Effekt auf die Schleimhäute. Durch das gesteigerter Ausatmen und das Nikotin geht zum einen mehr Feuchtigkeit verloren und zum anderen wird die Durchblutung und die erneute Befeuchtung der Schleimhäute eingeschränkt.
Erkältungen als Ursache für trockene Schleimhäute
Während einer Erkältung oder anderen Infektionen der oberen Atemwege müssen die Schleimhäute einiges leisten. Sie sind durch die Bakterien oder Viren belastet und können ihrer Funktion nicht mehr in vollem Maße nachkommen. Meist werden große Mengen Sekret abgegeben, um die Krankheitserreger regelrecht heraus zu spülen.
Das kann allerdings auch dafür sorgen, dass die Schleimhäute austrocknen, spannen und schmerzen.
Allergien und trockene Nasenschleimhaut
Allergien, die die oberen Atemwege betreffen – wie beispielsweise gegen Gräser, Pollen und Tiere – können einen ähnlichen Effekt wie Infekte haben. Die Schleimhäute werden gestresst und trocknen bei längerer Allergen-Belastung aus.
Altersbedingte Austrocknung
Mit der Zeit fällt es dem Körper schwerer, bestimmte Funktionen aufrecht zu erhalten. Die Haut wird dünner, die Knochen können schneller brechen und die Sehkraft lässt nach. Zudem können auch die Schleimhäute davon betroffen sein und nicht mehr in vollem Maße ihrer Funktion nachkommen.
Rhinitis sicca
Rhinitis sicca ist eine krankhafte Veränderung der Nasenschleimhaut, bei der vor allem die Schleimhaut der Nasenscheidewand entzündet ist, austrocknet, sich verdünnt und schließlich zurückbildet. Oftmals bilden sich zudem Krusten auf der Schleimhaut.
Abschwellende Nasensprays
Wer Schnupfen oder eine Allergie hat, greift gerne zu abschwellenden Nasensprays. Diese sollen die Atemwege frei machen und Linderung verschaffen. Werden sie zu lange angewendet, kann es allerdings zum Austrocknen der Schleimhäute und zum Absterben von Gewebe kommen.
Wechseljahre als Ursache für eine trockene und spannende Nasenschleimhaut
Während der Wechseljahre verändert sich der Hormonhaushalt erheblich. Das wirkt sich nicht nur auf Haut, Haare, Knochen und Muskulatur aus. Auch die Schleimhäute des Körpers werden davon beeinflusst.
Sie werden dünner und trockener, was besondere Pflege erfordern kann.
Mögliche Folgen und Symptome trockener Nasenschleimhaut
Eine zu trockene Nasenschleimhaut kann sehr unangenehm sein. Denn zu den möglichen und typischen Symptomen zählen:
- Blutungen
- Schorf- beziehungsweise Borkenbildung
- Spannungsgefühle und Schmerzen
- Schwellungen
- Kopfschmerzen
- erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
Eine mögliche und schwerwiegende Folge ist es zudem, dass sich die Nasenschleimhaut zurückbildet.
Wirksame Mittel gegen eine trockene Atemwege
Um einer trockenen Nasenschleimhaut vorzubeugen oder bei bereits bestehenden Beschwerden für Linderung zu sorgen, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
Luft befeuchten für bessere Atmung
Vor allem bei laufenden Heizungen, Klimaanlagen oder unzureichenden Lüftungsmöglichkeiten sollte verstärkt auf die Luftfeuchtigkeit geachtet werden. Bei normalen Raumtemperaturen sollte der Wert zwischen 40 und 60 Prozent liegen.
Ist dies nicht der Fall, leiden darunter nicht nur die Schleimhäute, sondern auch Haut und Augen sowie das gesamte Wohlbefinden. Um den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft zu erhöhen, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Zu diesen gehören:
- Luftbefeuchter einsetzen: Mit modernen und hochwertigen Geräten wird eine gezielte Befeuchtung möglich.
- Wasserschalen, feuchte Tücher und Zimmerspringbrunnen: Eine mit Wasser gefüllte Schale auf oder an der Heizung, ein feuchtes Tuch auf die Heizung zu legen oder einen Zimmerspringbrunnen aufzustellen ermöglicht die einfache, schnelle und kostengünstige Verdunstung von Wasser.
- Lüften: Regelmäßiges Lüften ist dem Raumklima zuträglich, zudem wird die Menge an Keimen in der Raumluft wirksam reduziert.
- Zimmerpflanzen: Zimmerpflanzen verbessern das Raumklima. Durch das Gießen ist zudem feuchte Erde vorhanden, die ebenfalls die Luftfeuchtigkeit erhöhen kann.
- Luftwäscher: Luftwäscher reinigen und befeuchten die Luft. Moderne Modelle schalten sich zudem automatisch ab, wenn der gewünschte Wert erreicht ist.
- Kochen und Duschen: Nach oder bereits bei dem Duschen und Kochen wird oftmals lange gelüftet. Das kann auch durchaus notwendig sein, um Schimmelbildung zu vermeiden. Bei einer sehr geringen Luftfeuchtigkeit kann es jedoch durchaus von Vorteil sein, nicht sofort oder nicht allzu lange zu lüften.
- Wäsche trocknen: Im Normalfall wird davon abgeraten, Wäsche in der Wohnung zu trocknen. Auch hiermit soll verhindert werden, dass sich Schimmel an den Wänden bildet. Bei sehr trockener Luft kann es aber sinnvoll sein, eine kleine Ladung Wäsche in der Wohnung zu trocknen.
- natürliche Materialien: Unversiegeltes Holz, Baumwolle und Wolle als Heimtextilien können regulierend auf das Raumklima wirken. Denn sie speichern überschüssige Feuchtigkeit und geben diese bei trockener Luft wieder ab.
Trockene Nasenschleimhaut mit Öl behandeln
Die Nase innerlich mit Olivenöl, Mandelöl oder Orangenöl zu behandeln, pflegt die Schleimhaut und hält diese nicht nur feucht, sondern auch geschmeidig. Ebenfalls geeignet ist beispielsweise Sesamöl oder Jojoba.
Wer mit diesen Hausmitteln nicht experimentieren möchte, kann auch ein fertig gemischtes Produkt verwenden, das speziell auf die Besonderheiten der Nasenschleimhaut ausgelegt ist.
Trockene Nasenschleimhaut mit Salbe behandeln
Ebenso wie Öl kann auch spezielle Salbe gegen eine trockene Nase zum Einsatz kommen. Diese ist besonders dann angeraten, wenn es sich um eine Infektion handelt oder die Nasenschleimhaut bereits aus anderen Gründen entzündet und angegriffen ist.
Trockene Nasenschleimhaut durch Hausmittel und einfache Maßnahmen befeuchten
Gegen eine trockene Schleimhaut der oberen Atemwege sind oftmals keine aufwendigen Maßnahmen erforderlich. Einfache Hausmittel und freiverkäufliche Präparate können vollkommen ausreichen.
Sollte dies nicht zutreffen und die Beschwerden weiterhin bestehen, ist zwingend ein Arzt aufzusuchen.
Befeuchtendes Nasenspray
Ob die trockene Nase vor allem in der Nacht auftritt, in beheizten oder klimatisierten Räumen – in jedem Fall kann ein befeuchtendes Nasenspray, wie beispielsweise eine Meersalzlösung, Abhilfe schaffen. Als schnell wirkendes Mittel löst das Spray zwar nicht die Ursache für die trockene Nasenschleimhaut, kann jedoch Linderung schaffen und ebenso wie Öl und Salbe Krusten, Schorf und Borken lösen.
Flüssigkeitszufuhr erhöhen
Mehr zu trinken oder wasserreiche Lebensmittel zu essen kommt nicht nur, aber auch den Schleimhäuten zugute. Denn sie werden besser versorgt und können ihrer Funktion in vollem Maße nachkommen.
Ideal sind beispielsweise:
- Wasser
- ungesüßter Tee
- verdünnte Obstsäfte ohne Zuckerzusatz
- Gemüsesaft
- Gemüse und Obst
- Suppen
Bewegung an frischer Luft
Spaziergänge, Joggen, Fahrrad fahren oder Federball spielen – Bewegung an der frischen Luft hat gleich mehrere bedeutende Vorteile. Zum einen wird die Durchblutung und damit auch die Versorgung angeregt. Das verbessert die Funktion der Schleimhäute.
Hinzu kommt, dass die frische Luft bereits einen befeuchtenden Effekt haben kann. Allerdings sollten Allergiker bei einem hohen Allergen-Aufkommen Bewegung im Freien meiden.
Schlechte Gewohnheiten aufgeben
Rauchen oder häufiger Alkoholkonsum schädigen mehr als nur die Schleimhäute. Sie können die gesamte Gesundheit negativ beeinträchtigen. Übermäßiger Alkoholkonsum sowie Rauchen zu vermeiden kann daher die Trockenheit der Nasenschleimhaut vermeiden.
Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung stellt sicher, dass die Versorgung gewährleistet ist. Denn trockene Nasenschleimhaut kann beispielsweise auch auf einen Nährstoffmangel zurückzuführen sein.
Frühzeitige Behandlung von Erkrankungen
Akute und chronische Erkrankungen sollten so schnell wie möglich therapiert werden. Hierdurch wird sichergestellt, dass sich daraus keine weiteren Probleme und Folgeschäden entwickeln.
Abhängig von den jeweiligen gesundheitlichen Beschwerden kann es sich dabei um die Einnahme von Medikamenten oder dem frühzeitigen Entgegenwirken von unerwünschten Nebeneffekten handeln.
Inhalation gegen trockene Nasenschleimhaut
Ein bewährtes Hausmittel gegen eine trockene, spannende oder geschwollene Nasenschleimhaut ist das Inhalieren von warmem Wasserdampf. Zusätze, wie Erkältungsmittel, Kamille, Salz oder Eukalyptus können für eine gesteigerte Durchblutung und damit ebenso wie der Wasserdampf selbst für eine bessere Befeuchtung der Schleimhäute sorgt.
Die feuchte Wärme allein wirkt wohltuend, befeuchtend und beruhigend.
Nasenspülungen und Nasenduschen
Durch eine Nasendusche mit Emser Salz und lauwarmem Wasser werden Allergene, Sekrete und Borken gut und sanft entfernt. Die Schleimhäute werden befeuchtet und beruhigt.
Die Maßnahme der Spülung benötigt zwar etwas Überwindung und Übung, die Vorteile überwiegen jedoch deutlich. Die Anwendung empfiehlt sich vor allem für Allergiker, die stark auf Pollen reagieren, Menschen mit häufigen Erkältungskrankheiten und Asthma.
Duschen und baden
Wir alle duschen und baden. Was hat das nun aber mit der trockenen Nase zu tun? Ganz einfach: Während des Duschens und Badens ist der Wasserdampf warm und umhüllt den ganzen Körper. Dadurch wird er auch eingeatmet.
Eine Befeuchtung der Nasenschleimhaut kann also auch während der täglichen Hygiene oder bei der Entspannung erreicht werden. Spa und Sauna schaden ebenfalls nicht.
Hygrometer anschaffen
Ein Hygrometer gibt an, wie hoch die Luftfeuchtigkeit in einem Raum ist. Es dient daher als einfache und praktische Orientierung zur Anpassung der Luftfeuchte in Büro oder Zuhause.
Trockene Atemwege: Besser vorbeugen als heilen
Wie in vielen anderen Fällen auch, gilt bei einer trockenen Nasenschleimhaut, dass Vorbeugung besser als Heilung ist. Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung, frischer Luft, einer hohen Flüssigkeitszufuhr und ausgewogener Ernährung kann Beschwerden vorbeugen.
Zudem sollte auf potenziell schädliche Angewohnheiten verzichtet werden, die die Nase zusätzlich austrocknen können. Das frühzeitige Gegensteuern bei Beschwerden hilft weiterhin, schwerere Symptome zu verhindern. Hinzu kommt, dass zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung und Auswahl stehen. Hierdurch findet sich für jede Ursache und jede Erkrankung das passende Mittel oder die richtige Maßnahme, um Symptome zu lindern und Folgeschäden zu vermeiden.
Generell gilt, dass so frühzeitig wie möglich reagiert werden sollte. Denn je eher die Behandlung erfolgt, umso besser sind die Heilungschancen. Meist sind der Aufwand und die Dauer ebenfalls besonders gering. Wer die beschriebenen Beschwerden aufweist und durch Hausmittel oder einfache Maßnahmen keine Linderung erfährt, sollte daher unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Quellen und Studien
Empty Nose Syndrom
https://www.schlafmedizin-praxis.de/de/schwerpunkte/empty-nose-syndrome/trockene-nase.php
Trockene Luft
https://www.dguv.de/medien/ifa/de/pub/grl/pdf/2007_009.pdf
https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Berichte/Gd102.pdf?__blob=publicationFile&v=6
Sesamöl bei trockener Nase
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Sesamoelspray-schuetzt-bei-trockener-Nase-vor-Infekten-398034.html
Rhinitis sicca
http://www.egms.de/static/de/meetings/hnod2011/11hnod680.shtml
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